Seit mehreren Jahren nun trainieren unsere Judoka und wir gemeinsam im TuS Jöllenbeck.
Die Judoabteilung ist nicht die größte in Bielefeld, doch sie wächst stetig und wir haben auch schon so manches Talent auf den Turnieren vorgestellt. Das liegt sicherlich an einigen wesentlichen Dingen im Judobereich SAKURA.
Unsere Angebote im Judo-Dojo SAKURA
So geht es sicherlich bei uns ebenfalls um Disziplin, aber sie muss durch Spaß an der Freude entstehen und dem Athleten selber entspringen. Unsinniges Wiederholen von Schrittfolgen gibt es bei uns nicht. Wir sagen Judo muss funktionieren, also muss meine Technik zu mir passen, egal wie groß ich bin, wie schnell die Situation ist, wie gut mein Uke auf mich eingestellt ist, etc.
Vielmehr steht die Funktion und der Erfolg an erster Stelle, was nicht funktioniert, wird passend für die Schüler umgesetzt. Somit haben sich im TuS Jöllenbeck Prinzipien durchgesetzt auf die wir echt stolz sind: Spaß, Flexibilität, Einsatz, Lust auf Neues. Gerade der Erfolg gibt uns Recht!
Wer also Judo mit Erfolg lernen möchte kommt gerne zu uns, denn wir bieten ihm dazu Lösungen, die der Schüler für sich anpassen und automatisieren kann. Wir haben ein neues Verständnis vom Judo lernen, aber durchaus die alten Erfahrungen und Techniken. Durch das Anpassen von alten Techniken und Abläufen wird unser Sport nie langweilig und motiviert zu immer mehr Leistung!
In den Anfängergruppen wird sehr viel Wert auf die körperliche Ertüchtigung gelegt. Das bedeutet, dass wir uns bewegen und spielerisch Judo lernen. Um später gute Judokas zu werden, legen wir besonderen Wert auf Gleichgewichts-, Kraft- und Ausdauerübungen. In Übungskämpfen (Randoris) könnt ihr euch messen, Gelerntes anwenden und üben, sowie Gegner zu Fall bringen. In kurzer Zeit ist das Fallen ein Kinderspiel und du kannst mit den erlernten Würfen und Haltetechniken auf Turniere kämpfen und dir deine Erfolge „vergolden“ lassen.
Beim kultivierten Kämpfen geht es um das Miteinander im Gegeneinander; die Kämpfer übernehmen für sich selbst und auch für den Partner Verantwortung. Beim Kämpfen kann Lernen nur dann stattfinden, wenn die Beteiligten bereit sind, miteinander vertrauens- und rücksichtsvoll umzugehen, wenn sie sich an die Schwächen und Stärken der Partner so anpassen, dass deren Unversehrtheit garantiert ist, womit Fairness, Kooperationsbereitschaft und Empathie impliziert sind und weiterentwickelt werden. Hierin liegt auch die besondere Bedeutung von Ritualen und Regeln des Judosports. Ihre Einhaltung bildet den Rahmen für eine „kultivierte" Auseinandersetzung und sie garantiert den Beteiligten ein sicheres, von verlässlichen Regeln geprägtes Kampffeld. Das Wort Judo verdeutlicht dies: „ju" beinhaltet: sanft, geschmeidig, nachgeben, „do" bezeichnet den Weg oder Grundsatz, somit könnte man Judo in unserer Sprache als „sanften Weg oder den Grundsatz des Nachgebens", der zum Erfolg und der eigenen Reife und Weiterentwicklung beiträgt (vgl. Zen-Buddhismus) bezeichnen.
Unsere Trainer haben für den Breitensportbereich eine Trainer-C-Lizenz Judo Breitensport beim N.W.J.V erworben. Alina und Jochen haben die Trainer-B-Lizenz Gewaltprävention absolviert sowie seit 2021 sind sie, so wie auch Simon, lizenzierte Trainer B Judo-Selbstverteidigung. Diese Lizenzen wurden beim DJB (Deutscher-Judo-Bund) erworben.
Wir lesen und hören es in allen Medien, die körperliche Betätigung für unsere Kinder ist das WICHTIGSTE. Die Kinder sind im täglichen Lern-Stress in der Schule aufs Äußerste gefordert. Erscheinungen der Aggression, gedrückter Stimmung bis hin zu Depression oder auch Ausprägungen von ADS-Ansätzen sind mittlerweile oft zu erkennen. Auswirkungen der Bewegungslosigkeit sind die Entwicklung von Adipositas sowie der Neigung zu unberechenbarem Verhalten. Dem gilt es nun etwas entgegen zu setzen. Die wichtigste Option dabei ist es einen Ausgleich für die Jugendlichen zu schaffen. Das Ziel der Bemühungen, den Kindern Judo beizubringen, ist nicht die Fähigkeit sich schlagen zu können. Vielmehr sind das gemeinsame Erlernen vieler nützlicher Bewegungsabläufe sowie die Befähigung angstfrei Fallen zu können, wesentliche Aspekte der Ausbildung des Jodo-Dojo SAKURA.
Ein zweites wesentliches Ziel ist es, den Kindern dabei zu helfen, so selbstbewusst auftreten zu können, dass die Kinder nicht als „Opfer" gesehen werden. „Mein Körper gehört mir", ist ein Thema des Lehrstoff-Angebotes der 2 – 4. Klassen. Dort erfahren die Kinder wie sie sich bei Übergriffen verhalten können und wo sie Hilfe erhalten. Judo ist eine besonders gute Hilfe sich für das „nein" sagen zu rüsten.
Judo bedeutet auch zu lernen, einen anderen Weg zu sehen, den man gehen kann!
Das Thema ist in unserer Region Ost-Westfalen noch relativ neu. In anderen
Bereichen von N.R.W. ist es bereits ein fester Bestandteil des Unterrichts an vielen Schulen,
die mit gewaltbereiten Kindern Probleme haben, und Lösungen für ein friedlicheres und harmonisches Unterrichten suchen. Themen wie Teambildung, Anti-Mobbing-Maßnahmen, Entwicklung sozialer Kompetenz, sind Bestandteile der Maßnahmen.
In kaum einer anderen Bewegungsform findet die körperliche Auseinandersetzung mit einem anderen Individuum so unmittelbar und gelenkt statt wie im Judo. Durch diese im Judo erforderliche körperliche Nähe zu den Übungspartnern eröffnet sich für die Trainierenden ein sehr wichtiges Lernfeld.
Im Judo lernen die Schüler ihre persönlichen und fremden Grenzen wahrzunehmen, diese zu respektieren und Verantwortung für die körperliche und seelische Unversehrtheit aller Beteiligten zu übernehmen. Im Kampf und in der Übung lernen die Schüler ihren Körper wahrzunehmen, ihre Kräfte bewusst zu dosieren sowie Spaß an der Bewegung zu entwickeln. Sie erweitern ihre Kompetenzen im Umgang mit Gefühlen wie Freude, Aufregung, Stolz, Angst, Wut, Unsicherheit, und vieles mehr.
Durch das Umsetzen der Judowerte des Sportes in ein Umfeld ohne Judomatten (z.B. Klassenräume, Aulen, Sporthallen, Seminarräume, etc.), ist es möglich die Grundsätzlichen Verhaltensmuster des Judo-Sports in den täglichen Alltag von Schülern zu übertragen.
Die Schüler erlernen in Übungen, Kampfspielen und Wettkämpfen Techniken, mit Hilfe derer sie sich im Zweikampf auch gegen vermeintlich körperlich stärkere Gegner durchsetzen können. So erfahren sie positive Selbstwirksamkeit, die nicht auf Kosten anderer geht und stärken dadurch auch ihr Selbstbewusstsein. Disziplin, Ausgeglichenheit, emotionale Kontrolle, sowie ein produktiver Umgang mit Sieg und Niederlage sind weitere Lerndimensionen, die den Teilnehmern spielerisch und angemessen eröffnet werden. Die Kinder lernen Reflektion und sind dadurch viel bereiter den nächsten als neutrale Person zu akzeptieren und somit eine gerechte Chance für ein faires Miteinander zu geben.
Im Nordrhein-Westfälischen Judo-Verband gibt es zahlreiche Programme und Projekte, die sich mit dem Thema Gewaltprävention auseinander setzen. Alina und Jochen Balke sind ausgebildete Judo-Trainer B – Gewaltprävention. Durch diese Ausbildung halten wir einen ständigen Kontakt mit dem Verband (DJB) und erlangen neben den eigenen Erfahrungen auch immer neue Infos zu Entwicklungen und neuesten Erkenntnissen aus dem Bereich durch stete Fortbildung.
Ein weiteres, ergänzendes Thema ist die Judo-Selbstverteidigung. An dieser
Stelle sei schon einmal vorweggenommen, dass wir keine klassischen Kurse anbieten,
sondern aus einer ganz grundsätzlichen Tatsache heraus entschieden haben, dass Kurse keinen
Sinn machen.
Die Tatsache, dass Technik alleine niemanden in die Lage versetzt, sich erfolgreich zu verteidigen, ist unter Kämpfern allgemein anerkannt. Darum gibt es beim Judo auch das TAT (Technik-Anwendungs-Training). Die erlernten Techniken müssen in der Anwendung, dem praxisnahem Training umgesetzt werden und ein jedes Mal erfahren werden. So entsteht eine reale Befähigung sich in einer Panischen Situation, richtig und zielführend zu verhalten.
Um das zu realisieren ist in die Einheit Judo-SV stets in mehrere Bereiche aufgeteilt. Erwärmung mit Zielorientierung auf das folgende Technik-Modul. TET (Technik-Erwerbs-Training) zur Automatisierung von Bewegungen und Abläufe, sowie final das TAT (Technik-Anwendungs-Training). Das TAT ist gleichermaßen ein extremes Konditionstraining um die allgemeine sowie spezielle Kondition zu verbessern, als auch der Teststein, den es zu wetzen gilt, um in extremen Situationen nicht den Kopf zu verlieren und zielführend agieren zu können.
Das alles hört sich eher wie ein vor Ernsthaftigkeit triefendes und unlustiges Unterfangen an.
Weit gefehlt, denn gerade die Form der regelmäßigen Gruppeneinheiten führt zu vielen neuen Erfahrungen wie Vertrauen, Dynamisierung, Solidarität, Spaß und Freude an der Bewegung und vor allem zu einem gestärkten Auftraten in einer Gruppe und dann letztlich auch auf draußen auf der Straße . . .
Gerade der Spaß beim Trainieren soll an erster Stelle stehen. Themen wie Schlagtechniken oder Leibesübungen klingen nüchtern und eher demotivierend. Lasst Euch überraschen wie viel Spaß es machen kann diese Sachen bei uns zu erlernen. Der Weg ist das Ziel, und da der Weg für den einen oder anderen länger ist, ist es wichtig dabei froh gestimmt zu sein, denn Judo ist nicht nur Sport, sondern Leben. Damit wir im TuS Jöllenbeck das Thema Judo SV richtig angehen können wurden Alina, Simon und Jochen Balke als Trainer B Judo-SV beim DJB ausgebildet.